An diesem Sonntag, dem 01.07.2018, standen die Österreichischen Staatsmeisterschaften auf der Straße am Programm. 180 km waren zu fahren - das sind 9 Runden über den Kahlenberg zu je 20 km. Die 320 Höhenmeter pro Runde summierten sich somit auf insgesamt fast 2900 Hm. Fast die Hälfte der Kilometer führte über Kopfsteinpflaster. Die Beine fühlten sich vor dem Start sehr gut an und auch das Wetter schien mitzuspielen. Der Startschuss verzögerte sich etwas und ertönte, als die ersten Damen unten in den Kahlenberg hineinfuhren (Start war am großen Parkplatz am Kahlenberg).
Ich erwartete ein von Beginn an schnelles Rennen, spätestens das erste Mal über den Kahlenberg würde es richtig schnell werden, dachte ich. Doch auf dem ersten welligen Abschnitt blieb das Feld kompakt, auch wenn einige versuchten sich abzusetzen. In den ersten Anstieg hinein ging Andreas Graf (Hrinkow Advarics Cycleang) mit ein paar Sekunden Vorsprung auf Tristan Hoffmann (ARBÖ Denzel Cliff Wien) hinein. Einige Sekunden dahinter dann das Feld, in dem ich mich im ersten Drittel aufhielt. Im Anstieg wurde noch nicht volles Tempo gefahren und ich hielt mich möglichst weit vorne auf. Daniel Lehner (Team Felbermayr Simplon Wels) und Maximilien Kuen (Team MyBike Stevens) konnten zum Führenden, Andreas Graf, aufschließen und so eine drei Mann starke Spitzengruppe bilden.
Das zweite Mal den Anstieg hinauf ging es dann richtig zur Sache. Leider war ich unten rein diesmal nicht so gut platziert. Das Feld zerlegte sich in mehrere Gruppen. Bei der Zieldurchfahrt war ich nun knapp 15 s hinter dem kleinen Feld, bestehend unter andere aus etlichen Word Tour Fahrern. Meine Gruppe fuhr aber wieder näher heran, in der Abfahrt konnte ich meine Streckenkenntnisse ausspielen und nach vorne aufschließen. Schon bald rollte aber wieder sehr viel zusammen, da das Tempo immer wieder sehr langsam wurde. In der Zwischenzeit wurde Andreas Graf wieder eingeholt und Lukas Pöstlberger (Bora - hansgrohe) konnte sich absetzen.
In den folgenden Runden wurde das Tempo in den Abfahrten zeitweise sehr schnell, bergauf dann kontrolliert aber mit einem zügigen Tempo gefahren. In dieser Rennphase hielt ich mich immer sehr weit vorne auf, um bei Feldteilungen immer mit dabei sein zu können.
Im Anstieg zur sechsten Runde ging es dann wieder richtig los. Leider hatte ich nun nicht mehr die Beine dazu, weiter vorne mitzufahren. Wieder zersplitterte das Feld in mehrere Teile und mit fast eineinhalb Minuten Rückstand auf den vorderen Teil des Feldes passierte ich in einer Gruppe die Zieldurchfahrt. Wir versuchten noch, den Anschluss wieder herzustellen, konnten aber nicht mehr nach vorne aufschließen. Leider wurden wir im darauf folgenden Anstieg mit nur 2 min Rückstand auf das bereits sehr klein gewordene Feld aus dem Rennen genommen. Eine sehr ärgerliche Situation, zumal nur noch gut zwei Runden zu fahren gewesen wären.
Lukas Pöstlberger konnte sich den ganzen Tag über in der Spitzengruppe behaupten, fuhr die letzte Runde sogar solo und schlussendlich wieder den Kahlenberg hinauf zum Staatsmeistertitel. Zweiter wurde Felix Großschartner (ebenfalls Bora - hansgrohe), dahinter folgte Georg Preidler (Groupama - FDJ). Lediglich 23 Fahrer erreichten das Ziel.
Einen besonderen Dank möchte ich an meine Freundin Barbara für das Betreuen, an ihre Schwester Kathrin für die Fotos und an Johannes und Gabriel für die Videos richten.