Um einen neuen Block in den TSS online Rechner, bzw. ein Intervall, einzufügen, in der linken bzw. rechten Hälfte eines bestehenden Blocks klicken. Damit wird ein neuer Block links bzw. rechts des bestehenden Blocks eingefügt. Leistung und Dauer des Blocks kann dann angepasst werden. Die Werte wie Fahrzeit, Normalized Power (NP) und TSS werden dann automatisch für das gesamte Training berechnet. Um korrekte Ergebnisse zu erhalten, muss die FTP entsprechend der eigenen FTP angepasst werden. Diese wird im Diagramm als horizontale rote Linie dargestellt. Blöcke können kopiert werden (Copy Symbol) und dann durch Klicken links oder rechts eines bestehenden Blocks eingefügt werden. Mittels Delete Symbol können Blöcke wieder gelöscht werden.
Die Durchschnittsleistung oder Average Power (AVG Power oder AP) gewichtet jede Leistung gleich stark. Die Normalized Power gewichtet hingegen hohe Leistungen stärker. Die NP ist immer größer oder gleich der durchschnittlichen Leistung und soll bei stark fluktuierender Leistung die tatsächliche Anstrengung besser widerspiegeln. 10 min mit 300 W und 10 min mit 200 W ergeben eine Durchschnittsleistung von 250 W über 20 min. Die Normalized Power beträgt aber 263 W. Der Unterschied wird umso größer je höher die Fluktuation ist. Das Verhältnis von Normalized Power und Average Power wird Variabilitätsindex (Variability Index - VI) genannt. Dieser ist bei recht gleichmäßigen Einheiten in etwa 1 oder knapp darüber. Bei Kriterien oder ähnlichen Belastungen mit hoher Variabilität kann dieser Werte von 1,25 und größer annehmen. Die Normalized Power ist dann 25% höher als die Average Power.
Der Trainingsstressscore (TSS) bildet ab, wie anspruchsvoll eine Trainingseinheit für einen Sportler ist. Sie bezieht sich dabei auf die FTP, ist also relativ zur Leistungsfähigkeit des Sportlers. Sowohl die Dauer als auch die Intensität haben Auswirkungen auf die TSS.
\( TSS = (\frac{NP}{FTP})^2 \cdot 100 \cdot t\)
Eine Stunde an der FTP ergibt somit 100 TSS. Eine Stunde bei 50 % der FTP ergibt hingegen nur 25 TSS. Dies spiegelt die körperliche Anstrengung besser wider als ein linearer Zusammenhang, denn nach zwei Stunden bei 50 % der FTP (=50 TSS) ist die Anstrengung nicht so hoch wie nach einer Stunde an der FTP (sofern dies überhaupt schaffbar ist). Auch wenn TSS sehr hilfreich sind bei der Beurteilung der Trainingsbelastung, muss die Betrachtung mit Vorsicht erfolgen. Es ist zu beachten, dass es sich dabei lediglich um ein Modell handelt, das viele Variablen nicht einbezieh, wie zum Beispiel die Stärken und Schwächen eines Fahrers (für manche Fahrer sind kurze, hochintensive Belastungen wenier Anstrengend als für andere, auch wenn diese die selbe FTP haben). Generell gilt die Meinung, dass die TSS langer Einheiten überbewertet sind.
Ausgehend von den TSS einer Einheit werden meist weitere berechnete Größen zur Analyse des Trainings herangezogen. Häufig verwendet werden CTL (Chronic Training Load), ATL (Acute Training Load) und TSB (Training Stress Balance). CTL und ATL beschreiben dabei die Training Load über einen gewissen Zeitraum. Bei der CTL kommt eine Zeitkonstante von 42 Tagen zum Einsatz, bei der ATL eine Zeitkonstante von 7 Tagen. Beide sind also gewissermaßen eine Mittelung der TSS vergangener Einheiten über unterschiedliche Zeiträume. Subtrahiert man die ATL von der CTL, erhält man die TSB. Die TSB beschreibt die Frische eines Athleten. Hat ein Athlet eine hohe CTL, also viele TSS in den vergangenen Wochen und Monaten gesammelt, ist seine Fitness hoch. Hat dieser Athlet nun in den vergangenen paar Tagen eher weniger trainiert, ist die ATL etwas niedriger, denn diese spiegelt die Trainingsbelastung der letzten Tage wider. Es ergibt sich damit eine positive Differenz, die TSB ist also positiv.
Für eine graphische Darstellung werden CTL, ATL und TSB in einem Diagramm dargestellt.
Mathew Hayman Career Analysis: Part One, Abgerufen am 21.11.2021