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Tour Bitwa Warszawska 1920 UCI 2.2

Vom 12.08.2020 bis zum 16.08.2020 ging es für mich und mein Team nach Polen zur UCI-Rundfahrt Tour Bitwa Warszawska 1920, die an die Schlacht bei Warschau von 1920 erinnern sollte.

Die Rundfahrt war mit einem UCI ProTeam (Alpecin - Fenix) und etlichen Development Teams der großen WorldTeams besetzt. Unter anderem waren die Development Teams von NTT, Jumbo Visma, Lotto Soudal und Israel Start-Up Nation angereist.

Prolog

Den Start in diese Rundfahrt machte ein 1,6 km langer Prolog in Warschau. Auf Grund fehlender Coronatests wurde der Start kurzfristig um über eine Stunde nach hinten verschoben.

Der Prolog führte eine Allee für 500 m hinauf, durch einen Park hindurch und die selbe Allee wieder hinunter.

Nach 2:33 min hatte ich den Tag mit brennender Lunge auch schon wieder hinter mir. Als 120. platzierte ich mich leider recht weit hinten. Siegreich und damit der erste Träger des gelben Trikots war Marceli Boguslawski von Wibatech Merx 7R.

1. Etappe

Die erste Etappe wurde auf einem Rundkurs auf komplett flachem Terrain ausgetragen. Die sieben Runden ergaben eine Gesamtdistanz von 147 km. Eingebaut auf den Runden waren zwei sogenannte Sektoren - einer auf einer sehr schlechten Asphaltstraße mit großen Schlaglöchern und etwas Sand darauf und der zweite auf einer Sand- und Schotterstraße.

Speziell der zweite Sektor machte mir bei jeder Runde zu schaffen. Nachdem ich meist weiter hinten in den Sektor hinein kam, war in der Einfahrt (eine 90 Grad Kurve) meist Stillstand. Im tiefen Sand des Sektors ging es oft nicht schneller als 15 km/h voran. Vor mir rissen immer mehr Löcher auf, so dass ich nach dem Sektor meist schon hinter dem Feld war.

Außer in der letzten Runde gelang es mir im Anschluss immer wieder über den Konvoi wieder in das Hauptfeld hinein zu fahren.

Im Zielsprint des Feldes stürzte mein Teamkollege Andreas Hofer in aussichtsreicher Position. Lotto - Soudal U23 holte sich mit Arne Marit und Jarne Van De Paar einen Doppelsieg. Dritter wurde Patryk Stosz vom Voster ATS Team.

2. Etappe

Nach Beschwerden diverser Teams über die Straßenverhältnisse wurde die zweite Etappe großteils neutralisiert ausgetragen. Auf den ersten Kilometern wurden zwei Sprintwertungen ausgefahren, doch im Anschluss wurde das Rennen neutralisiert und das Feld fuhr gemeinsam die Schotter- bzw. Sandpassagen. Nach der letzten Schotterpassage wurde das Rennen erneut gestartet und als Kriterium mit Endwertung auf den kurzen Schlussrunden im Zielort ausgetragen. Um weiterhin in der Rundfahrt zu bleiben, musste man lediglich das Ziel erreichen. Die Etappe zählte nicht als UCI-Rennen und somit gab es auch keine Zeitrückstände für das Gesamtklassement.

3. Etappe

Nach der neutralisierten Etappe des Vortages fühlten sich meine Beine gut und frisch an. Das war auch notwendig, denn die Etappe startete schnell. Die ersten 20 km der 122 km langen Etappe wurden mit einem Schnitt von 50 km/h absolviert.

Nach etwa 25 km ging es in den ersten Sektor hinein, ein Kopfsteinpflaster, das nicht einfach zu befahren war. Auf Grund der ersten Etappe hatte ich bereits offene Stellen an den Händen und somit Schmerzen beim Befahren des Kopfsteinpflasters, was die Situation nicht einfacher machte. Der Seitenwind im Anschluss an die Passage trug auch dazu bei, dass das Feld in mehrere Teile zerfiel. Gemeinsam mit einer Gruppe schloss ich zügig zur zweiten Gruppe auf, doch die erste Gruppe hatte bereits einen größeren Abstand und niemand aus meinem Team war dabei. Also hieß es auch für mich mithelfen, um die Lücke zu schließen. Gemeinsam mit anderen Teams gelang das nach einigen Kilometern auch.

Die gleiche Kopfsteinpflasterpassage musste auch in die andere Richtung wieder passiert werden. Erneut wurde ich vom Feld abgehängt, fuhr dann aber mit zwei Fahrern von Elkov - Kasper wieder zurück.

Auf den Schlussrunden, die wieder über eine Sandstraße führten, musste ich das Feld und schließlich auch alle Gruppen dahinter unter großen Schmerzen auf den Händen ziehen lassen. Als 94. kam ich mit 8:21 min Rückstand ins Ziel. Pech hatten wieder meine Teamkollegen Andreas Hofer und Jonas Rapp, die auf dieser Etappe stürzten.

Mit einem kleinen Vorsprung gewann die Etappe Senne Leysen von Alpecin - Fenix vor Jarne Van De Paar und Mick van Dijke.

4. Etappe

Auf die 151 km lange 4. Etappe startete ich mit dick eingebundenen Händen, um zumindest irgendwie fahren zu können. Gleich zu Beginn wurde auf den Startrunden eine Sprintwertung ausgefahren. Auch danach wurde das Rennen nie wirklich langsam, was unter anderem auch am Wind lag. Bis zu den Schlussrunden konnte ich mich im Feld aufhalten, doch sobald es auf den 3 km langen Sandsektor ging, musste ich das Feld ziehen lassen. Schon bald wurde ich vom Schlusswagen überholt und musste mein Rennen somit nach 80 km beenden.

Spitzengruppe Tour Bitwa Warszawska 1920, 4. Etappe

Auf den Schlussrunden zerteilte sich das Feld in mehrere Gruppen. Oscar Riesebeek von Alpecin - Fenix konnte solo einen Vorsprung von 43 s ins Ziel retten und kürte sich damit auch zum Gesamtsieger der Rundfahrt. Maciej Paterski (Wibatech Merx 7R) sicherte sich den Sprint des Feldes vor Dominik Neumann (Elkov - Kasper).

Mein Team war erneut nicht vom Glück verfolgt und so konnte nach Defekt und Sturz zweier Kollegen lediglich Timon Loderer als 76. der Gesamtwertung das Rennen beenden.